Matthias Jung


 

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Zeitsprung - Gemeinde 2030

 

 

Krippenspiel 2011 – schwiizerdüütsche Fassung

Verfasst von Lina Artz und Pfr. Matthias Jung (2011)

Übersetzt von Mitgliedern der Baptistengemeinde Zürich (2012)

 

Vorbemerkung:

Kurz vor Weihnachten hat mich die Baptistengemeinde Zürich angeschrieben und mir davon berichtet, dass sie das Spiel übersetzt haben und zu Weihnachten aufführen werden. Ich habe sie dann um den Text gebeten und gefragt, ob ich die Übersetzung auch veröffentlichen darf, da ich immer mal wieder auch Anfragen aus der Schweiz erhalte. Die Übersetzer/innen haben zugestimmt.

Weitere Infos zum Spiel gibt es hier: Krippenspiel 2011


Rollen:

Erzählerin - König 1 - König 2 - König 3 - Räuber 1 - Räuber 2 - Engel 1 - Engel 2 - Engel 3 - Engel 4 - Hirtin 1 - Hirte 2 – Maria - Josef - Moderatorin

 

Requisiten:

Gaben der Könige

Schlafsäcke, Feuer

Wegweiser

Sack mit Brot und Goldtalern

Krippe mit Puppe

Tierkarten für die Gemeinde : laut/leise Hund/Hahn/Kuh

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Lied: Bald bald isch Wiehnacht

Szene 1

Erzähler: Im Morgegraue stönd drü Könige uf eme Fäld am Stadtrand. Scho sit drü Jahr stönd sie jedi Nacht det. En Ängel isch ine erschine und hät gseit:

Engel 1-3: Eui Zyt chunnt! Stönd da uf‘s Fäld und suched de Stärn!

Wenn ihr ihn gsehnd, folged ihm na! Denn dä füert eu zum Heiland.

(Engel gehen zurück zur Seite)

Erzähler: Doch langsam chömed sie Zwiefel über!

König 1: Glaubed ihr würklich, dass er no erschient?

König 2: Aso, ich chas nöd glaube!

König 3: Bis zum nöchste Vollmond sötted mir aber scho no warte!

König 1: Da... da isch öppis... De versprocheni Stärn!

König 2: Ja, jetzt gsehn ich ihn au!

Lied: Das isch dä Stern vo Bethlehem

 

(Räuber erwachen auf der anderen Bühnenseite und gähnen…)

Erzähler: Die drü Könige ziehnd sofort los. Sie träged ihri vorbereitete Gschänk mit sich: Weihrauch, Myrrhe und Gold. Sie wänd sie ihrem Heiland schänke. I der Nöchi, nöd wyt weg vo de Könige händ zwei armi Räuber übernachtet.

Räuber 1: Lueg dir das a (zeigt auf die Gaben)! Wär das nöd öppis für eus?

Räuber 2: Ou, du häsch rächt!

Erzähler: D‘Räuber beschlüssed, de Könige nahzga. D’Ängel möchtet de Raub verhindere. Dänn die Geschänk sind doch für de neugeboreni König bestimmt.

(Räuber gehen den Königen hinterher.

Die Engel schütteln den Kopf und wenden sich der Gemeinde zu)

Engel 1-3: Jetzt bruched mir d‘Hilf vo allne Zueschauer.

Moderatorin.: Immer, wänn mir eis vo de Bilder ufhebed, tüend ihr belle... oder muhe... oder chrähe...

Zwischenmusik

 

Szene 2

Erzähler: Nach eme Tagesmarsch schlönd die erschöpfte Könige ires Lager uf.

(Könige machen ein Feuer, rollen ihre Schlafsäcke aus und schlafen ein.

Erzähler: Die Glägeheit wänd d‘Räuber nutze und versuched die Schätz z‘stähle.

(Räuber schleichen sich an und wollen die Schätze klauen.

Engel/Moderatorin: Hunde-Karte „laut“; Gemeinde bellt „wau wau“.

Räuber laufen weg ins Versteck.)

Räuber 1: Wo chömed au die Hünd plötzlich här?

Räuber 2: Ich ha kei Ahnig.

Räuber 1: Villicht sötted mir e besseri Glägeheit abwarte.

Räuber 2: (überlegt) Hm... Ich weiss! Villicht chönntet mir ine morn bim Träge hälfe.

Erzähler: Am Morge werded d‘Könige vo de Güggel us dr Umgäbig geweckt.

(Engel/Moderatorin: Hahnkarte „laut“ Gemeinde kräht kikkerikii)


Lied: Ein heller Morgen ohne Sorgen


Szene 3

Erzähler: D‘Könige bräched uf und ziehnd witer. Plötzlich begägned ine zwei fründlichi Manne.

Räuber 1: Gute Tag, mir sind nur armi Gselle und möchted fröge, ob mir mit eu zieh dörfed?

Räuber 2: Für öppis z‘Ässe, würded mir au gern eues Gepäck träge.

König 2: Ihr chönnd gärn mit eus zieh, doch euses Gepäck träged mir scho sälber.

König 1: Aber mir freued eus über euri Gsellschaft und teiled euses Ässe gärn mit eu.

(Wegweiser wird aufgestellt links in den Wald, rechts nach Bethlehem)

Erzähler: So ziehnd sie witer, bis sie ane Wäggabelig chömed. Det wänd d‘Räuber d‘Könige vom rächte Weg abbringe und sie in en dunkle Wald locke. Me chönnti da besser übernachte, meined sie. Natürli händ sie öppis ganz anders vor… Aber da sind ja no d‘Ängel!

(Engel /Moderatorin halten alle drei Tierkarten „laut“ auf.

Gemeinde „Kikerkii, muh, wau“.

Die Räuber sind ganz erschrocken und zeigen in die Richtung der Gemeinde)

Erzähler: Well de Plan vo de Räuber nöd funktioniert, ränned sie weg.

König 2: Wo sind dänn die beide nette Manne hi? Jänu, mir folged witer em Stärn.

Erzähler: Und so ziehnd sie witer richtig Bethlehem. D’Räuber folged de Könige aber immer no us sicherer Entfärnig.

Lied: Underwägs uf Bethlehem


Szene 4

(Die Hirten stehen ums Feuer in Gedanken versunken)

Erzähler:

D’Hirte uf em Fäld händ öppis ganz Bsunders erläbt. Z’mittst i de dunkle Nacht hät sie plötzlich es hells Liecht vom Himmel bländet. En Ängel hät ine gsait, sie sölled uf Betlehem gah. Det seg de gröschti König gebore, de Retter vo de Wält!

Schnäll sind sie losgrännt und händ dä Stall gfunde. Durs Feischter händ sie s’Chindli gseh i de Chrippe lige. Sin Vatter hät sie bittet ine z’cho und sie händ grad gspürt, dass das e bsundrigs Chind isch und händ sich vor ihm verneigt.

Wider zrugg am Für studiered sie dem Bsundrige na, wo sie erläbt händ.

Da plötzlich chömed drü fremdi Manne bi ine verbi, wo de neugeboreni König suched.

D’Hirte zeiged ine de Wäg.

Lied: Kommet ihr Hirten

Szene 5


(Während des Liedes kommen Maria, Josef und das Kind auf die Bühne.

Nach dem Lied kommen auch die Könige auf die Bühne.)

Erzähler: Jetzt sind sie am Ziel acho.

König 2: Chömmed, mir gönd ine.

König 3: Ja, mir wänd eusi Gschänk bringe.

Josef: Gute Tag, bitte, chömed doch ine.

König1: Vile Dank!

(Könige betreten den Stall)

Erzähler: Well d‘Stimmig so adächtig isch, seit keine es Wort.
D’ Könige chnünled abe und bätted de chli Heiland a.

(Alle 3 Könige stellen die Gaben vor der Krippe ab)

Könige1-3: Mir danked Dir, dass Du zu eus cho bisch. Nimm bitte die Gaschänk als Zeiche vo eusere Dankbarkeit.

Erzähler: Weder d‘Maria, no de Josef händ chönne öppis säge. Sie sind so überweltiget.

König 1: Mir gönd jetzt i euseri Heimet zrugg und verzelled allne Mänsche was mir erläbt händ.

(Könige gehen)

Lied: Was isch das für ä Nacht


Szene 6

(Räuber schleichen sich an und gehen hinein.)

Erzähler: Es isch fridlich im Stall by de Maria, em Josef und em Chind. Au d‘Chüeh, d‘Hüehner und d‘Hünd mached fridlichi, z‘friedeni Grüsch.

(Engel/Moderatorin: alle Tierkarten mit „leise“ hochhalten.

Gemeinde leise „muh, kikeriki, wau“.)

Erzähler: D‘Räuber sind überweltiget von dem Ablick.

(Räuber gehen zum Baby und beten es an, knien vor der Krippe.)

Erzähler: De Josef hät Mitleid mit de Räuber. Er holt ihne en Sack mit eme Brot und Goldtaler drin.

(Maria nimmt das Baby und steht auf.)

Josef: Nämed de Sack und gönd im Fride.

Räuber 1: Mir händ eu scho gnue Böses ata...

Räuber 2: dur de Gedanke, eu und s‘Chindli usz‘raube.

Maria: Aber ihr händs nöd gmacht. Mir danked Gott dadefür.

Josef: He... Ihr bruched‘s doch au. Nämed’s nume, denn müend ihr andere nüt me stähle!

(Räuber nehmen dankbar den Sack und wollen gehen.)

Räuber 1: Danke vilmal!

Räuber 2: Uf Wiederluege!

(Die Räuber bleiben noch einmal bei Maria und dem Kind stehen,

streicheln ihm nacheinander über das Gesicht und gehen dann.)

Engel1-3: Bin ich jetzt aber erliechteret! Und ihr Tier? Sind Ihr au froh, wie’s jetzt usecho isch?

(Engel haltet Tierkarten „laut“ hoch. Gemeinde „muh, wau, kikkerkii“.)

Moderatorin: Und was mached mir jetzt?

Engel 1-3: Weiss nöd!

Moderatorin: Was dänksch, villicht mached mir das, wo mir am beschte chönd?

Engel 1-3: Meinsch du singe?

Moderatorin: Ja, chömed, das mached mir. Mir singed „S‘gröschti Gschänk vo dä Wiehnacht“...

 

 

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